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Visitenkartengeschichte

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Kern GmbH

Druck

Visitenkarten sind stark vom technischen Fortschritt geprägt. In früheren Zeiten wurden sie von Kupferstechern gedruckt, die die Texte und Motive von Hand in Druckplatten gravierten. Erst die Verbreitung des Buchdrucks ermöglichte eine kostengünstige Produktion von Drucksachen in einer hohen Auflage. Dies beeinflusste letztlich auch die Entstehung und Entwicklung der Visitenkarte. Im 19. Jahrhundert hielten mit dem Visitenkartenportrait fotografische Verfahren Einzug in die Produktion. Dennoch dominierten bis weit ins 20. Jahrhundert Hochdrucktechniken.

Besonders hochwertige Visitenkarten werden heute noch mittels Stahlstich hergestellt. Im Gegensatz zu anderen Methoden ist das Druckbild hierbei erhaben und wirkt besonders wertig. In Nord- und Südamerika ist vor allem der in den USA entwickelte Thermoreliefdruck beliebt. Aber auch im Offsetdruck lassen sich heute hochwertige Visitenkarten produzieren. Mit Sonderfarben, Lacken oder einer ganzen Reihe von Veredelungsmöglichkeiten lässt sich die Anmutung einer Visitenkarte aufwerten.

Im Digitaldruck produzierte Visitenkarten müssen nicht bloß eine Übergangslösung für neue Mitarbeiter sein. Die Technik erlaubt heute eine Qualität, die den Vergleich zum Offset nicht mehr scheuen braucht. Digitaldruck ist eine Möglichkeit um Visitenkarten kostengünstig, schnell und flexibel, auch bei einer großen Zahl von Mitarbeitern und einer kleinen Auflage von wenigen Hundert Stück pro Person, herstellen zu lassen. Eine besondere Stärke stellt hier der variable Druck dar, mit dem sich die Karten noch weiter personalisieren lassen.

Andere Druckverfahren wie Sieb- und Tampondruck oder auch Thermotransfer und Lasergravur kommen vor allem bei ausgefallenen Materialien zum Einsatz. Individueller sind handgeschriebene oder gestempelte Karten. Letztere sehen mit weißer Farbe auf schwarzem Karton besonders edel aus. Große Auflagen lassen sich so aber nur schwer umsetzen.

Gestempelte Visitenkarte. (Foto: withassociates, flickr.com | CC-BY-SA 2.0)
Gestempelte Visitenkarte. (Foto: withassociates, flickr.com | CC-BY-SA 2.0)

Veredelung

Mit dem Aufbringen von Folien können spezielle Effekte erzielt werden. Folienprägungen verleihen einen Glanz, der im normalen Druck so nicht zu erreichen ist. Insbesondere bei Metallic-Folien wie Gold oder Silber wird dies deutlich. Ganzflächige Folienkaschierungen dienen zum einen als Schutz vor Umwelteinflüssen und machen die Visitenkarte robuster und haltbarer. Mit ihnen lassen sich aber auch gezielt Oberflächeneigenschaften des Bedruckstoffes verändern um der Karte auch hier wieder einen besonderen Touch zu verleihen. Leder-, Sandpapier- oder Holzstruktur sind nur einige einer Vielzahl erhältlicher Laminate. Der Geruchssinn kann mit Duftlacken angesprochen werden. UV- oder Effektlacke beeinflussen nicht nur das optische Erscheinungsbild, sondern verleihen der Visitenkarte ebenfalls eine haptische Note. Diese lässt sich mittels partieller Lackierung (Spotlack) noch verstärken.

Auch mechanische Verarbeitung macht dies möglich. Die Blindprägung ist hierbei eine der ältesten Arten. Dabei wird ein Teil des Bedruckstoffs verdrängt, so dass sich diese Stellen von der restlichen Karte abheben. Dies lässt sich mit unterschiedlichen Druckverfahren und Folien kombinieren um zusätzlich farbliche Akzente setzen zu können. Formstanzen beginnt beim einfachen Abrunden der Ecken, die so nicht mehr so schnell knicken oder anstoßen können, und reicht bis hin zu ausgefallen Konturen, die das klassische rechteckige Format aufbrechen. Mit Lasern lassen sich filigranste Verzierungen und Figuren aus dem Karton schneiden.

Visitenkarte mit ausgestanztem Signet. (Foto: Tobias Grunow | CC-BY-SA 2.0)
Visitenkarte mit ausgestanztem Signet. (Foto: Tobias Grunow | CC-BY-SA 2.0)

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