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Alle Vögel sind schon da, fast alle…

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Kern GmbH

Trautes Heim

Wie auch bei natürlichen Bruthöhlen haben die unterschiedlichen Vogelarten ihre ganz eigenen Ansprüche an den geeigneten Nistkasten. Die Grundfläche des Innenraums sollte nicht weniger als zwölf mal zwölf Zentimeter betragen. Damit Raubtiere wie Katzen oder Marder nicht mit der Tatze an die Brut gelangen, sollte der Kastenboden mindestens 17 Zentimeter unterhalb der Lochöffnung befinden. Einen ähnlichen Zweck erfüllt der Dachüberstand über dem Flugloch. Je größer dieser ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Raubtiere von oben hineingreifen können. Vorgezogene Einfluglöcher verhindern ebenfalls das Hineingreifen. Eine Ansitzstange vor dem Flugloch, sollte nicht angebracht werden, da dies den Zugang für Raubtiere erleichtert. Die Vögel selbst brauchen diese zusätzliche Hilfestellung nicht, um in die Öffnung zu gelangen.

Die Größe des Einfluglochs entscheidet, welche Vogelart sich im Nistkasten ansiedelt. Kleinvögel wie Kleiber, Kohlmeise, Trauerschnäpper und Sperlinge nutzen eine runde Öffnung von 30 bis 34 mm. Kleinere Lochweiten von 26 bis 27 mm werden von Blau-, Sumpf-, Weiden-, Tannen- und Haubenmeisen bevorzugt, während Staren neben einem Lochdurchmesser von 45 mm auch einen größeren Brutraum benötigen. Dohlen und Hohltauben brauchen schon eine Öffnung von 80 mm, Eulen, wie der Waldkauz, sogar 130 mm.

Öffnungen mit einem Durchmesser von 30 bis 34 mm werden von den meisten Kleinvögeln in Deutschland bevorzugt.
Öffnungen mit einem Durchmesser von 30 bis 34 mm werden von den meisten Kleinvögeln in Deutschland bevorzugt.

Unterschieden werden die Vogelarten in Höhlen- und Nischenbrüter, Tunnel- oder Röhrenbrüter sowie Freibrüter. Für jeden Typ gibt es eigene Nistkastenformen. Höhlenbrüterkästen stellen die verbreitetste Form dar. Konventionelle eckige Nistkästen werden traditionell aus unbehandelten Holzbrettern gefertigt, runde Nisthöhlen meist aus Stammstücken. Diese sind relativ witterungsanfällig und können nach einiger Zeit durch Pilzbefall oder Holzfäule unbewohnbar werden. Auch werden sie gelegentlich von Buntspechten oder Eichhörnchen aufgebrochen, um an die Vogelbrut zu gelangen. Daher ist man in den letzten Jahrzehnten dazu übergegangen sog. Holzbeton, ein widerstandsfähiges Gemisch aus Zement und grobem Sägemehl, zu verwenden. Diese werden üblicherweise industriell hergestellt und können an die speziellen Bedürfnisse bestimmter Vogelarten angepasst werden, insbesondere auch im Hinblick auf deren Nesträuber.

Höhlenbrüterkasten:

  • Blaumeise
  • Kohlmeise
  • Star
  • Kleiber
  • Trauerschnäpper
  • Wendehals
  • Feldsperling
  • Haussperling

Halbhöhlenbrüterkasten:

  • Rotkehlchen
  • Zaunkönig
  • Bachstelze
  • Gartenrotschwanz
  • Grauschnäpper

Baumläuferkasten:

  • Waldbaumläufer
  • Gartenbaumläufer
Nistkastenvergleich: Höhlenbrüterkasten (links), Halbhöhlenbrüterkasten (rechts)
Nistkastenvergleich: Höhlenbrüterkasten (links) und Halbhöhlenbrüterkasten (rechts)

Eisvögel und Uferschwalben nutzen röhrenförmige Nisthilfen mit einem 20 bis 30 cm langen Eingang. Für Zaunkönige, die sowohl als Freibrüter, als auch als Höhlen- und Nischenbrüter in Erscheinung treten, werden kugelförmige Nisthilfen eingesetzt. Vögel, die üblicherweise in Spalten und Nischen ihre Nester bauen, benötigen sogenannte Halbhöhlenbrüterkästen mit einer wesentlich größeren Öffnung. Alternativ können hierfür aber auch geschlossene Nistkästen mit mehreren Einfluglöchern genutzt werden. Solche Kästen werden unter anderem von Spatzen bewohnt. Baumläufern, die direkt auf Bäumen nisten, kann mit einem Baumläuferkasten eine Hilfestellung gegeben werden. Diese Kästen sind an der Seite offen, sodass die Vögel leicht hineingelangen. Mauersegler haben wie Spatzen mit versiegelten Hausfassaden zu kämpfen. Für sie gibt es spezielle Nistkästen, die an ihre natürlichen halbrunden Nester angelehnt sind und unterhalb von Dächern angebracht werden.

Neben Singvögeln brüten auch Greifvögel wie Turm- und Wanderfalken sowie die meisten heimischen Eulenarten in Nistkästen. Uhus nutzen dagegen offene Nistplattformen und auch Spechte, die sich ihre Bruthöhlen selbst anlegen, nehmen künstliche Nistkästen in der Regel nicht an.

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