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Alle Vögel sind schon da, fast alle…

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Kern GmbH

Der richtige Standort

Frei hängender Nistkasten.
Frei hängende Nistkasten sind nur bedingt geeignet. Besser sind Kästen, die fest an einem Baum oder einer Wand montiert sind und sich nicht bewegen.

Nistkästen sollten zwei bis drei Meter über dem Boden angebracht werden, möglichst unzugänglich für Katzen oder Marder. Zusätzlich verhindern während der Brutzeit metallene Strahlenkränze, sogenannte Katzenabwehrgürtel, die etwa einen Meter über dem Boden angebracht werden, das Aufklettern von Raubtieren. Zur Anbringung von Halbhöhlen, bei denen Raubtiere durch die große Öffnung besonders leicht hineingreifen können, eignen sich zum Beispiel Hauswände, Balkone oder Schuppen und Gartenhäuschen. Um ein gefährliches Aufheizen der Kästen zu vermeiden, sind sonnige Standorte tabu.

Nistkästen, die in nicht weiter beaufsichtigten Gebieten wie Wäldern, Friedhöfen oder Parks montiert werden, sollten mindestens vier Meter über dem Boden angebracht werden, damit sie vor Vandalismus geschützt sind. Baugleiche Nistkästen sind mit einem Abstand von mindestens zehn Metern zueinander aufzustellen, um den Bewohnern eine gewisse Privatsphäre gegenüber ihren Nachbarn zu gewähren.

Zur Befestigung an Bäumen eignen sich rostfreie Nägel aus Aluminium. Diese sollten nicht bis zum Kopf eingeschlagen werden, damit die Konstruktion nicht durch das Wachstum des Baums zu bersten beginnt. Wer die Baumrinde nicht verletzen möchte, kann Drahtbügel nutzen. Als zusätzlicher Schutz für die Borke kann der Draht noch ummantelt werden. Vor allem bei Baumarten, die relativ viel Feuchtigkeit ausstrahlen – etwa Rotbuche, Pappel, Esche, Birke, aber auch jungen Ahorn oder Linden – empfiehlt sich auf das Annageln zu verzichten und auf alternative Befestigungsmöglichkeiten zurückzugreifen.

Die Einflugöffnung sollte weder zur Wetterseite nach Westen zeigen, noch zu lange der prallen Sonne im Süden ausgesetzt sein. Ideal ist die Ausrichtung nach Osten oder Südosten. Damit kein Regen eindringt, darf der Nistkasten nie nach hinten überhängen, sondern eher nach vorne, damit Wasser gut ablaufen kann und sich keine Staunässe am Übergang zum Stamm oder der Wand bildet.

Zu einem erfolgreichen Nistkastenkonzept muss das Umfeld des Standorts als Ökosystem betrachtet werden. Um auch in kalten Nächten ausreichend Schutz zu gewähren, benötigen die Tiere Material, um sich die Höhle auszukleiden. Ein naturnaher Garten bietet nicht nur Baumaterial, sondern auch ein reichhaltiges Nahrungsangebot aus Insekten und Früchten. Trockene Pflanzenteile wie Äste, Wurzeln, Halme, Stängel, Blätter und Moos sind als Nistmaterial begehrt. Weiche Materialien wie Federn, Wolle oder Haare werden gerne zum Auspolstern der Bruthöhle verwendet. Vorsicht ist bei langen Bändern und Bindfäden geboten, da sich die Tiere darin verheddern können. In einem aufgeräumten Garten finden Vögel selten geeignetes Material – Verblühtes wird leider allzu schnell entsorgt. Aushelfen kann man hier mit einer Handvoll Heu, Hühnerfedern, geschorener Schafwolle und kurzgeschnittenen Wollfäden, jedoch keine mit Kunststoffanteil. Dieses Nistmaterial kann man den Vögeln in kleinen Behältern anbieten, die man außerhalb der Reichweite von Katzen an Baumzweige bindet. Achten Sie dabei darauf, dass möglichst kein Regen in die Behälter eindringt oder Wind das Material in der Gegend verteilt. Schwalben und Mauerseglern kann man beim Nestbau unter die Flügel greifen, indem man im Garten Stellen mit Lehmboden anbietet, die regelmäßig feucht gehalten werden.

Mit Gräsern, Ästen und Moos kleiden Vögel, wie hier in einem Meisennest, ihre Bruthöhle aus.

Während der Brut- und Aufzuchtzeit sollte man auf jegliche Störung verzichten oder diese zumindest so gering wie möglich halten. Dies sollte bereits im Vorfeld bei der Wahl eines geeigneten Standorts bedacht werden. Für eine störungsfreie Brut ist eine stabile Befestigung an einem möglichst unbeweglichen Objekt wichtig. Grundsätzlich können Nistkästen auch freihängend montiert werden. Sie dürfen dabei jedoch nicht wild schaukeln und schwingen.

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