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Eine kurze Geschichte der Zeitrechnung

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Kern GmbH

Der Weg zum arithmetischen Kalender

Um dem Kalender eine konsistentere Struktur zu geben, begann man zusätzlich zur reinen Beobachtung der Himmelskörper und dem sich daraus ergebenden astronomischen Kalender, Rechenmodelle zu erstellen und die Zeit in arithmetische Kalender zu gliedern. In Griechenland reformiert der Astronom Meton um 432 v. Chr. den Mondkalender. Die Berechnung des kleinsten gemeinsamen Vielfachen von Erd- und Mondumlaufbahn macht den eingeschobenen Schaltmonat obsolet. Der neue Zyklus ist so exakt, dass er lediglich alle 228 Jahre um einen Tag korrigiert werden muss. Erst die Einführung des Julianischen Kalenders ca. 45 v. Chr. löst den metonischen Zyklus ab. Dieser bleibt aber auch danach weiter relevant, etwa zur Berechnung des Zeitpunkts des christlichen Osterfestes.

Gaius Julius Cäsar, Namensgeber des Julianischen Kalenders -
Gemälde "Der Mord von Cäsar" von Carl Theodor von Piloty, 1865
Gaius Julius Cäsar, Namensgeber des Julianischen Kalenders – Gemälde „Der Mord von Cäsar“ von Carl Theodor von Piloty, 1865

Die Kalenderreform durch Gaius Julius Caesar auf Basis eines vom griechischen Astronomen Sosigenes aus Alexandria entwickelten Systems, führt erneut ein Normjahr mit den noch heute genutzten 365 Tagen ein. Der Julianische Kalender greift dabei ein im altägyptischen Verwaltungskalender genutztes Prinzip eines Schalttags im Vier-Jahres-Rhythmus auf. Dieser neue Standard erlaubte es auf dem Konzil zu Nicaea im Jahr 325 den Frühlingsbeginn auf ein festes, immer gleiches Datum zu fixieren: Den 21. März.

Da der Julianische Kalender prinzipiell zu lang ist, sammelten sich seit dem Konzil bis ins Jahr 1582 zehn zusätzliche Tage an. Dem Problem, diese Ungenauigkeiten auszugleichen, nahmen sich bereits frühere Päpste an. Mathematiker wie der neapolitanische Arzt Aloysius Lilius (1510-1576) und der bedeutendste Astronom des Jesuitenordens, Christophorus Clavius (1537-1612) wirkten an der Kalenderreform mit. Als Namensgeber in Erinnerung bleibt letztlich Papst Gregor XIII, der lediglich die Reform für gut befand und sie in seiner päpstlichen Bulle am 24. Februar 1582 „Inter gravissimas“ verbindlich machte. Darin festgehalten ist auch die Anordnung, die zehn überschüssigen Tage zu streichen, so dass dem Wechsel vom 4. Oktober 1582 der 15. Oktober folgt.

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