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Eine kurze Geschichte der Zeitrechnung

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Kern GmbH

Ausnahmen von der Regel

Mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders wurde die Regel eines zusätzlichen Schalttages alle vier Jahre weiter verfestigt. Die einzige Ausnahme von der Vier-Jahres-Regel bilden Kalenderjahre, die am Ende zwei Nullen haben und dividiert durch 400 keine natürliche Zahl ergeben. Demnach waren die Jahre 1700, 1800 und 1900 keine Schaltjahre, so wie auch die Jahre 2100, 2200 oder 2300 keine Schaltjahre sein werden. Auf eine Periode von 400 Jahren gerechnet ergibt ein mittleres Gregorianisches Jahr so 365,2425 Tage und weicht damit um lediglich +0,0003 Tage – bzw. 26 Sekunden – von einem tropischen Jahr ab. Damit summiert sich erst nach etwa 3225 Jahren die Abweichung zu einem ganzen Tag.

Das Jahr Null

Einen ersten wichtigen Nullpunkt der europäischen Zeitrechnung setzte der römische Gelehrte Marcus Terentius Varro (116-27 v. Chr.). Er legte das fiktive Gründungsdatum der Stadt Rom auf den 21. April im Jahr 753 vor christlicher Zeitrechnung.

Die Geburt Jesus Christus markiert den Beginn der christlichen Zeitrechnung -
Gemälde "Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben" von Fra Bbartolommeo, 1490
Die Geburt Jesus Christus markiert den Beginn der christlichen Zeitrechnung – Gemälde „Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben“ von Fra Bbartolommeo, 1490

Von christlicher Zeitrechnung sprechen wir ab 525, als der Mönch Dionysius Exiguus „Anni ab incarnatione Domini“ einführte, aus dem später „Anno Domini“ oder zu Deutsch „im Jahre des Herrn“ abgeleitet wurde. Die Jahre vor Beginn der neuen Zeitrechnung werden im Sprachgebrauch mit „vor Christus“ oder abgekürzt „v. Chr.“ gekennzeichnet, die Jahre danach mit „nach Christus“ oder „n. Chr.“, wobei dieser Zusatz üblicherweise entfällt.

Den Beginn dieser Zeitrechnung markiert das fiktive Datum der Geburt Jesus Christus. Wie schon in der altgriechischen Schreibweise, existiert auch in der römischen keine Null. Die Ziffer Null hält erst ab dem Mittelalter, von Indien über das mittlerweile muslimische Byzanz kommend, Einzug in Europa.

Dementsprechend gibt es kein christliches Jahr 0 sondern nur das Jahr 1 (römisch „I“). Die Zählweise neuer Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende beginnt also immer mit einer 1 am Ende. So begann das 21. Jahrhundert, also das zweite Millennium, nicht im Januar 2000, sondern am 1. Januar 2001.

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